Stress ist gar nicht so schlecht wie sein Ruf. Ein wenig Stress ist wie das Salz in der Suppe. Ohne diesen Kick wäre das Leben fade. Stress macht uns nämlich einfach besser! Wie sind fitter, klarer im Kopf, haben mehr Spannung in Muskel und auch im Geist.

Egal, ob Sie einen Vortrag halten müssen oder eine wichtige Arbeit erledigen. Ohne eine Portion Stress würden Ihnen viele Dinge einfach nicht gelingen.

Doch, leider, leider, haben wir von diesem Stress ein bisschen viel. D.h. nicht alle und schon gar nicht nur die Manager! Es sind vor allem Menschen mit hoher Leistungsbereitschaft, hoher Genauigkeit und hoher Sensibilität. Und das hat vielfältige Folgen.

Man unterscheidet in der Wissenschaft sog. Positiven und negativen Stress. Zum Positiven Stress gehört z.B. die Vorfreude auf ein Fest, oder Wiedersehen mit geliebten Menschen usw.

Eine Person empfindet Stress, wenn ein Ungleichgewicht zwischen den an sie gestellten Anforderungen und den persönlichen Möglichkeiten und Ressourcen in der Umgebung entsteht, um diese Anforderungen zu bewältigen.

In der Entwicklungsgeschichte des Menschen erfüllen Stressreaktionen grundsätzlich eine sinnvolle Funktion, indem sie den Organismus bei einer drohenden Gefahr dazu befähigen, rasch zu kämpfen oder zu fliehen (Kampf-Flucht-Reaktion). Dazu werden bestimmte Stresshormone ausgeschüttet (Adrenalin, Cortisol), die dafür sorgen, dass die Sinne sich schärfen, die Atmung sich beschleunigt, die Arterien sich zusammenziehen und Herzschlagfrequenz, Blutdruck und Puls steigen, um mehr Blut in die Muskeln und Organe zu pumpen. Das alles macht uns bereit, sofort anzugreifen oder rasch vor einem Angreifer zu fliehen.

Anders als in der Urzeit steht der moderne Mensch einem tatsächlichen, körperlichen Gegner allerdings eher selten gegenüber. Die Angriffe und Belastungen in unserer Gesellschaft sind anderer Art: Zeitknappheit, Überforderung, unklare Zielvorgaben, Geldsorgen und so fort. Sie können die Anspannung zum Dauerstress machen. Soziale Stressreize wie Ungewissheit, Erwartungsängste, Hilflosigkeit und Verlust der Kontrolle können sich besonders negativ auswirken. Das kann z.B. der Fall sein, wenn der Verlust des Arbeitsplatzes oder das Nichterreichen von Meilensteinen befürchtet wird.